Was für ein perfekter Start ins zehnjährige Jubiläum! Der Verein jobtimal – Berner KMU ist ebenfalls im Beirat vertreten und hat bereits mehrmals über das Vorzeigeprojekt berichtet – setzt sich nun schon seit zehn Jahren erfolgreich für die Arbeitsintegration von Langzeitarbeitslosen mit einer Leistungseinschränkung ein. An der Mitgliederversammlung des Gewerbeverbands KMU Stadt Bern hat jobtimal Anfang März nun den Gewerbebär 2023 verliehen bekommen.
Thomas Balmer hielt denn auch seine letzte Laudatio als Präsident des Gewerbeverbands KMU Stadt Bern mit viel Freude. „Damals entstand die Idee, dass es für Personen, die aus verschiedenen Gründen nicht eine Stelle auf dem Arbeitsmarkt finden können, etwas geben kann, das sie beitragen können. Aber auch, dass es eine Lösung sein muss, die auch für den Arbeitgeber attraktiv sein sollte und auch bei einer Lohnbuchkontrolle keinen Verweis ergibt, dass der Lohn der reduzierten Arbeitsleistung angepasst ist. So haben auf Initiative des damaligen HIV-Präsidenten, der Gewerbeverband KMU Stadt Bern zusammen mit den Gewerkschaften und dem Sozialamt der Stadt Bern einen Verein gegründet, der das Teillohnmodell eingeführt hat und es ermöglicht, jemanden so anzustellen, dass seine Arbeit abgegolten wird und mit einer Sozialhilfe er das Leben selbstständig gestalten kann. So entstand der Verein jobtimal und viele haben so den Wiedereinstieg in eine ihrem Leistungsvermögen angepasste Arbeitstelle finden können. Nicht nur, dass sie wieder ein erfülltes Leben haben, sondern hat der Staat viele Millionen Ausgaben eingespart, die sonst bei der Sozialhilfe angefallen wären. Deshalb geht dieses Jahr der „Gwärbbär“ an den Verein jobtimal, vertreten durch den Präsidenten Bernhard Emch, der diese gute Idee mit viel Verve zum Erfolg verholfen hat und mit dem Geschäftsführer Franz Reber eine funktionierende Firma geschaffen. Dazu möchte ich den beiden gratulieren und dass sie noch viele Jahre mit dem Mut, der der Gwärbbär ausstrahlt, ihre Aufgabe lösen können.“
So funktioniert das Erfolgsmodell jobtimal
Anders als viele andere Sozialfirmen und Integrationsprogramme vermittelt jobtimal Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt und funktioniert nach dem Teillohnmodell. Der Arbeitgeber zahlt einen reduzierten Lohn, welcher der Leistungsfähigkeit angepasst ist. Den Rest übernimmt nötigenfalls der Sozialdienst oder die Arbeitslosenkasse. Für Franz Reber, der das Projekt leitet und koordiniert, ist es besonders wichtig, die Unternehmen eng zu begleiten: „Wir sind ständig auf der Suche nach Unternehmen, die eine Teillohnstelle schaffen möchten und besprechen mit ihnen mögliche Einsatzbereiche. Die Vermittlung macht nur dann Sinn und ist nur dann nachhaltig, wenn sie für beide Seiten auch wirklich stimmt.“ Aus diesem Grund führt jobtimal auch die Bewerbungsgespräche durch und schliesst dann mit dem Unternehmen einen Verleihvertrag ab, der maximal 24 Monate dauert und jederzeit in ein festes Arbeitsverhältnis überführt werden kann. Die enge Begleitung im gesamten Integrationsprozess übernimmt ebenfalls Franz Reber mit seinem Team.
Wirtschaftlich und sozial wertvoll
Hinter der Erfolgsgeschichte jobtimal steht Bernhard Emch, Präsident des HIV Sektion Bern und Geschäftsleiter Emch Aufzüge AG. „Als die Stadt Bern mit der Idee für das Integrationsprojekt auf mich zugekommen ist, war die Skepsis in Politik und Wirtschaft um mich herum ziemlich gross. Ich war aber von Anfang an überzeugt und würde es jederzeit wieder machen. Wir haben selber auch einen von jobtimal vermittelten Mitarbeiter bei uns im Betrieb. Neben dem wirtschaftlichen Aspekt sind unsere Mitarbeitenden auch sehr stolz, einem Menschen wieder einen Platz im Arbeitsleben zu geben, was sich wiederum positiv auf das ganze Betriebsklima auswirkt. Zudem kostet jede von jobtimal vermittelte Person die Berner Steuerzahler nichts mehr. Es ist also wirklich eine win-win-win-Situation. “
Weitere Informationen finden Sie unter: www.jobtimal.ch
Bei Fragen ist das Kompetenzzentrum gerne für Sie da: jobtimal@bern.ch; 031 321 62 72