Fünf Fragen an 23 Mitglieder aus fast allen Branchen, die dem Gewerbeverband Berner KMU angeschlossen sind, haben wir Ende April 2020 gestellt. Wir wollten wissen, wie sie den Lockdown erlebt haben, wie stark er ihre Branche getroffen hat und was ihre Prognose für die Zukunft ist.
Romana Gattermann, Der Blumenladen, Nidau
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Nach dem ersten, grossen Schock hat es mich sehr gefreut, dass viele Kunden Sträusse und Pflanzen bestellt haben zum Liefern oder zum Abholen. Dies gab mir die Hoffnung, dass alles nicht so schlimm wird.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Den Umsatz reinzuholen, um die Fixkosten und die Löhne zu bezahlen. Ich musste Kurzarbeit für meine Angestellten beantragen.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Wie schon erwähnt, bin ich überwältigt von den Aufträgen, die wir erhalten haben. Ebenfalls erliess mir mein Vermieter eine Monatsmiete ohne das ich danach gefragt habe.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Mit Umsatzeinbussen werde ich rechnen müssen, das ist klar. Solange ich aber meine Fixkosten bezahlen kann und alle Angestellten ihre Arbeit behalten können, bin ich mehr als zufrieden!
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Ich wünsche mir, dass so viele KMU wie möglich die Krise überstehen und bald wieder positiv in die Zukunft schauen können!
Martin Schwander, Metzgerei Schwander, Riggisberg
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Das Detailhandelsgeschäft läuft trotz Zutrittsbegrenzung sehr gut. Catering-, Gastro- und Eventlieferungen bringen aber natürlich seit dem 16. März null Umsatz.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Wir haben unsere Arbeitszeiten angepasst und arbeiten in festen Equipen im Zweischichtbetrieb. Unsere Läden sind normal geöffnet, das Verkaufspersonal hat durch die komplizierteren Abläufe mehr Aufwand. Alle Mitarbeiter mit erhöhtem Risikofaktor bleiben zu Hause.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Die Fachgeschäfte können sich in der Krise als Anbieter von regionalen Produkten und als verlässlicher Grundversorger profilieren. Nahrungsmittel erhalten wieder mehr Wertschätzung.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Durch den anteilmässig hohen Detailverkauf werden wir mit einem blauen Auge davonkommen und den Verlust in unseren anderen Geschäftsfeldern verkraften.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Dass wir bald wieder ins normale Leben eintauchen können und die Medizin das Virus in den Griff bekommt.
Daniel Kiener, Carrosserie Kiener AG, Urtenen-Schönbühl
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Wir waren zu Beginn wie die gesamte Bevölkerung stark verunsichert. Die Angst, dass sich die Situation stark auf unser Arbeitsvolumen auswirkt, hat sich zum Glück nicht bestätigt. Weil aber der Verkehr stark abgenommen hat, die Strassenverkehrsämter den Betrieb eingestellt haben und die Kunden stark verunsichert waren, mussten kreative Lösungen gefunden werden.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Herausfordernd war das Mindsetting im Betrieb. Die Mitarbeiter sind sich gewohnt, aus dem Vollen zu schöpfen, nach Belieben Überstunden zu leisten und volle Auftragsbücher als selbstverständlich zu nehmen. Es brauchte Tage bis wahrgenommen wurde, was diese Massnahmen des Bundes nach sich ziehen wird und welche Einschränkungen sie bedeuten.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Jede Krise bringt Chancen, ich bin sicher, dass wir zurückblickend positive Punkte nennen können.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Aus meiner Sicht hängen die Perspektiven stark mit der Politik zusammen. Gefordert ist eine rasche aber kontrollierte Rückkehr. Viele Branchenverbände haben verheissungsvolle Pläne präsentiert welche hoffentlich in Bern auf fruchtbaren Boden treffen.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren (Benjamin Franklin). Das ist für mich entscheidend. Ich wünsche mir, dass jeder Einzelne für sich die richtigen Schlüsse zieht.
Andrea B. Roch, Agentur business4you AG, Biel
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Als eine sehr angespannte und unsichere Zeit – aber auch als eine Zeit, in welcher eine unglaubliche Energie freigesetzt wurde, die den «Unternehmerkampfgeist» noch gestärkt hat.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Innerhalb von vier Tagen wurden 80% aller Aufträge gestoppt oder verschoben und wir mussten quasi umgehend Kurzarbeit beantragen. Es ist zudem eine enorme Herausforderung, ein ganzes Unternehmen im Home-Office zu führen.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Im Unternehmen sind wir näher zusammengerückt und ich spüre aus dem Team viel Verständnis und Unterstützung. Wir ziehen gemeinsam am gleichen Strick in die gleiche Richtung. Parallel dazu ist auch im Umfeld eine enorme Solidarität spürbar.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Wir müssen kämpfen, völlig neu denken und uns bewusst sein, dass es um mehr geht als ein «kurzfristiges Durchstehen». Gewisse Dinge werden sich komplett verändern. Aber Krisen haben auch einen Beschleunigungseffekt, wenn es darum geht, Ideen auf den Boden zu bringen.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Dass jeder sich fragt: Welchen Beitrag kann ich leisten, damit sich die Schweizer Wirtschaft nach dem Lockdown möglichst rasch wieder erholt. Und dass Unternehmen, die die Möglichkeit haben, Aufträge zu erteilen, dies auch tun und damit solidarisch CH-Unternehmen unterstützen.
Martin Stucki, Garage Stucki AG, Roggwil
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Am Anfang war es gespenstisch ruhig, wir hatten fast keine Kundenanrufe mehr. Mittlerweile sind aber die meisten in der ‘neuen Normalität’ angekommen und unsere Werkstatt ist trotzdem gut ausgelastet.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Durch den Lockdown ist der Fahrzeughandel quasi gänzlich zum Erliegen gekommen. Da wir auch unsere traditionelle Frühlingsausstellung absagen mussten, wird der Fahrzeughandel im laufenden Jahr deutlich hinter den Zielvorgaben liegen.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Ja, eindeutig. Von der Hektik, die normalerweise im Frühling herrscht, war nichts mehr zu spüren. Die Kunden hatten keine Eile, wenn sie z.B. das Auto zum Radwechsel angemeldet haben.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Vorausgesetzt, dass es keinen zweiten Lockdown gibt, bin ich zuversichtlich, dass wir mit einem blauen Auge davonkommen, bzw. sich die Zahlen in der Werkstatt im Rahmen der vergangenen Jahre bewegen.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Dass wir alle etwas von der neu gefundenen Ruhe in die Zeit nach Corona mitnehmen können.
Adrian von Gunten, Optik von Gunten AG, Burgdorf
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Als schwierige neue Situation. Als Chef versuchte ich ruhig zu bleiben, den Betrieb neu zu organisieren und positiv zu denken.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Obwohl wir die Geschäfte nicht schliessen mussten (Grundversorgung), kamen praktisch keine Kunden mehr und ich musste zum ersten Mal Kurzarbeit anmelden.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Mit einem sehr reduzierten Betrieb, konnten wir doch einigen Leuten helfen (defekte Brillen, Kontaktlinsen). Die Kunden waren sehr dankbar, dass wir bei Notfällen für Sie da sind.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Optimistisch. Ich hoffe auf etwas Nachholbedarf und wir setzten alles daran, dass sich die Kunden bei uns sicher fühlen.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Dass wir alle gesund bleiben und die Kranken rasch genesen.
Stefan Oberli, Oberli Schlosserei AG. Kirchberg
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Nach einer zweiwöchigen Schockstarre mit Auftragsausfall, könnten wir uns wieder in einen nahezu normalen Tagesbetrieb zurückarbeiten. Erschreckend war, wie von einem Tag auf den anderen die Perspektive gefehlt hat.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Die Ungewissheit war unser grösstes Problem. Können Aufträge wie geplant ausgeführt werden und werden diese auch bezahlt?
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Grundsätzlich war der Austausch im Netzwerk sehr hilfreich und man hilft sich wo möglich. Es gab einen Bauherrn, der sofort kommunizierte, dass das laufende Projekt ausgeführt wird. Dies gab Planungssicherheit.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Das ist eine schwierige Frage. Ich denke, dass wir in unserer Region mit einem blauen Auge davongekommen sind. Wir werden uns dieses Jahr mit etwas weniger von allem begnügen.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Dass die Menschheit möglichst viel aus dieser Pandemie lernt. Wir haben nun gesehen, dass es auch anders gehen würde!
Marlis Mosimann, Hotel Appenberg unique, Zäziwil
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Die Formularflut, die wir für die Anträge für Kurzarbeit und weitere Unterstützungsangebote erstellen und einreichen mussten. Trotz der finanziellen Hilfe ist die Situation für uns unbefriedigend. Als Risikoperson bin ich ans Haus gebunden und vor allem fehlen mir die Gäste!
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Ein schwieriger Entscheid war, ob wir das Hotel offenlassen oder schliessen. Da wir feststellen mussten, dass wir keine Buchungen bis Mitte April hatten, entschieden wir, auch das Hotel zu schliessen. Am Schlimmsten waren die täglichen Absagen für Seminare, Veranstaltungen, Hochzeiten usw. die wir – teilweise bis Mai/Juni – erhielten.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Ein wichtiger Punkt waren unsere 3 Lernenden. Nach intensiver Suche konnten wir für sie Praktikumsplätze in 2 verschiedenen Betriebe finden. Toll finden wir es auch, wie sich unsere Mitarbeiter und etliche Gäste nach unserem Befinden erkundigen. Das sind die täglichen Aufsteller!
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Die Aussichten bis Ende Jahr und sogar länger sehen eher düster aus. Etliche grosse Seminare und Anlässe wurden schon bis Dezember storniert. Wir versuchen nach Möglichkeit die jetzigen Tagungen usw. auf den Herbst zu verschieben. Jedenfalls rechnen wir mit einem grösseren Umsatzeinbruch.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Ich hoffe, dass wir das normale Leben im richtigen Zeitpunkt wieder langsam hochfahren können und es keine zweite Welle geben wird!
Daniel Keller, Zahnarzt, Ittigen
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Wir hatten die schizophrene Situation, dass wir unsere Praxen nicht schliessen durften, es uns aber unter Strafandrohung verboten war, aufschiebbare Behandlungen durchzuführen. Einzig die Schmerzbehandlung bei dringenden Notfällen war möglich. Dies bedeutete für uns den Wegfall des Umsatzes bei den Dentalhygienikerinnen zu 100% und bei uns um bis zu 98%.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Die grössten Schwierigkeiten bestanden im administrativen Bereich. Wir mussten innert kürzester Zeit die Termine von Patienten absagen. Die Behandlungen waren aber nur aufgeschoben und nicht aufgehoben! Um das Ausmass der zu erwartenden Schäden bei der Zahngesundheit nicht mehr als bereits geschehen anwachsen zu lassen, sind wir daran, die Patienten nach Prioritätenliste wieder aufzubieten.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Es war für mich sehr erfreulich, wie mein Praxisteam mit der schwierigen Situation umging. Das Team ist bildlich gesprochen näher zusammengerückt, und dies trotz „Social Distancing“!
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Sofern gegen Ende Jahr nicht wieder ein unkontrollierter Anstieg der Neuinfektionen erfolgt, ohne dass wir einen Impfstoff oder zumindest ein wirksames Gegenmittel zur Hand haben, werden wir als Praxisteam bis Ende Jahr den grösseren Teil der aufgestauten Arbeiten abgearbeitet haben. Die Umsatzeinbusse von schätzungsweise 10% werden wir aber nicht wettmachen können.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Dass wir alle aus den Versäumnissen und Fehlern der Vergangenheit lernen und unsere Abhängigkeit vom Ausland abbauen. Wir sollten wieder vermehrt auf die heimische Produktion und Entwicklung setzen, selbst wenn es teurer werden sollte!
Peter Michel, Wood Life Schreinerei, Interlaken
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Ich habe zwar Massnahmen erwartet, aber nicht so intensiv. Die Schliessung der Lokale war ein sehr intensiver Schritt.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Die Beschaffungen des Materials wurde und ist für uns sehr zeitintensiv geworden.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Nach einigen Absagen gab es auch neue Märkte und Möglichkeiten (Corona Schutzmassnahmen). Konkret auf mein Geschäft bezogen: Treue Stammkunden und neue Nischen.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Es wird nicht einfach werden, aber in meinem breit gesteuerten Arbeitsfeld sehe ich eine positive Zukunft.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Keine «Lari Fari Politik» sondern verbindliche Ansagen mit relevanten Terminen!
Bruno Friederich, Coiffeur Schnitt B, Grosshöchstetten
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Es war hart für mich, am Abend das Geschäft abzuschliessen und zu wissen, dass ich mehrere Wochen nicht mehr arbeiten darf. Trotz dem grossen organisatorischen Aufwand, konnte ich die Zeit Zuhause mit meiner Familie geniessen und Arbeiten am Haus erledigen.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Die grösste Herausforderung war die Planung für die Wiedereröffnung. Nebst den vielen Terminanfragen mussten Schutzmaterialien angeschafft werden, ohne zu wissen welche dann wirklich benötigt werden.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Der Coiffeurverband hat sich sehr rasch dafür eingesetzt, dass wir als Selbständigerwerbende finanzielle Unterstützung erhalten. Nach der Zusage vom Bund, war ich sehr erleichtert und konnte etwas aufatmen.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Ich glaube mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein. Die erhöhten Schutzmassnahmen werden uns wohl noch über Monate begleiten und auf den Umsatz drücken.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Dass das Corona-Virus einmalig war und ich keinen Lockdown mehr erleben muss. Geplante Ferien sind viel schöner als «Zwangsferien».
Simon Aeschlimann, Bäckerforum Aeschlimann AG, Zollbrück
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Zuerst war die Verunsicherung v.a. bei unseren Mitarbeitern spürbar. Es war nicht einfach, klar zu kommunizieren, da die Rahmenbedingungen oft änderten. Auch die Kunden waren verunsichert, was zu happigen Umsatzausfällen geführt hat. Mittlerweile haben wir uns der neuen Situation gut angepasst. Weil die Schule auch ausfiel, mussten wir zudem die Betreuung unserer drei Kinder organisieren.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Die Schliessung des Cafés war sehr einschneidend. Auf einen Schlag mussten viele Mitarbeiter Kurz- arbeit leisten und wir hatten sehr viel mit administrativem Aufwand und Neuorganisation zu tun. Aus der Branche höre ich, dass vor allem die Znünitouren, die Betriebe in der Stadt und jene in Tourismusregionen sehr viel Umsatz verloren haben.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Unsere Mitarbeiter sind grossartig. Was sie leisten und das Verständnis, das sie für die Situation aufbringen; dafür haben sie einen Orden verdient. Unsere treuen Kunden, die nach dem ersten Schock wieder zahlreich zu uns kommen, verdienen unseren grössten Dank. Es entstanden viele schöne Gespräche auf Distanz, für die vorher oft die Zeit fehlte. Zudem wurde die gegenseitige Wertschätzung extrem deutlich. Wir haben die Zeit genutzt, um unser Bäckerbrunch-Buffet umzubauen, Wände zu streichen und Fassaden zu putzen. Wir wollen dann, wenn es wieder normal wird, in neuem und frischem Glanz für unsere Gäste da sein.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Ich denke das wir nicht vor Ende 2020 mit Normalbetrieb rechnen können, da das wahre Ausmass des Lockdowns erst noch zum Vorschein kommen wird.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Das wir Menschen uns mal fragen ob das, was wir hier tun und als das Wichtigste empfinden, wirklich das Richtige und Erfüllende ist. Ich sehe in dem Virus einen Weckruf, um unser Leben im Überfluss und gigantischem Ressourcenverbrauch zu hinterfragen
Enrico del Vecchio, Zähringer-Apotheke Thun AG, Thun
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Die Zeit habe ich als sehr intensiv und anspruchsvoll erlebt. Andererseits war eine deutliche Entschleunigung im Alltag zu spüren, trotz der hektischen Zeit mit der laufenden Anpassung des Betriebes an die aktuellen Umstände.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Versorgungs- und Lieferengpässe zu vermeiden um den Betrieb aufrecht zu erhalten (v.a. Desinfektionsmittel und Medikamente, Spuckschutze, aber auch Verbrauchsmaterial wie Toner, Kopierpapier etc). Mit dem Lockdown war nicht mehr alles über die Strasse im nächsten Geschäft erhältlich.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Jeder einzelne Tag war positiv, wenn man am Abend alle Patienten versorgen konnte. Die Dankbarkeit der Kunden/Patienten, dass man für sie da war. Das noch mehr zusammenschweissen des ganzen Apothekenteams und für einander da zu sein.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Nun, wohl eher durchzogen und dass diese Umstände im Alltag uns noch lange begleiten werden und die wirtschaftliche Erholung wohl nur langsam erfolgen wird.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Ich wünschte mir, dass die Menschen weiterhin die empfohlenen BAG Massnahmen befolgen und Geduld/Disziplin haben werden, damit eine weitere Welle vermieden werden kann.
Roland Schönenberger, Chiropraktor, Biel
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Die Chiropraktoren waren schon vor dem Lockdown gehalten nur dringende Patienten zu behandeln und die Hygienemassnahmen in der Praxis anzupassen. Dies verursachte einiges Kopfzerbrechen, ein Ausprobieren von neuen Abläufen, bis alle Massnahmen eingespielt waren. Ein grosser Teil bildete die telefonische Beratung von Patienten.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Die grösste Schwierigkeit in unserem Betrieb war Risikopatienten klarzumachen, dass sie nicht in Behandlung kommen konnten und ihnen wenigstens per Telefon helfen zu können. Anstrengend war sich an Maskentragen gewöhnen zu müssen, die Arbeit mit dem Patienten erforderte viel mehr Energie. Finanziell sollten die meisten in unserem Verband gut überlebt haben, erstens gab es die Kurzarbeitslösung für Angestellte, den Patientennotbetrieb, welcher oft die Praxisunkosten deckte und schliesslich haben die meisten ja auch ein finanzielles Polster.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Positiv waren die Ruhe, die Entspannung, die Zeit für die Patienten, die Zeit für ‚Liegengebliebenes‘ in der Praxis und nicht zuletzt der frühe Feierabend, der einen Waldspaziergang erlaubte oder die neue Funktion als Nachhilfelehrer im home schooling. Diese Zeit habe ich sehr genossen.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Die wirtschaftlichen Perspektiven für unseren Berufsstand sind auch jetzt bis Ende 2020 gut. Wir rechnen in der Grundversicherung ab. Einschränkungen könnten sich ergeben, wenn Patienten einer hohen Franchise wegen sich aus wirtschaftlichen Gründen die Behandlung nicht mehr leisten könnten. Andrerseits wird es in diesen Zeiten auch mehr stressbedingte körperliche Beschwerden geben.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Ein Wunsch wäre es, dass wir diese Krise weiterhin so gut gemeinsam bewältigen – als Gesellschaft.
Marco Liuzzi, Malergeschäft, Biglen
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Die erste Zeit nach dem Lockdown war von viel Unsicherheit geprägt. Alles wirkte sehr surreal und nicht greifbar. Täglich gab es neue Informationen und auch unzählige Gerüchte wie wann was weitergehen würde oder eben nicht. Es brauchte einige Zeit um alles richtig einschätzen zu können und danach einen einigermassen „normalen“ Arbeitsalltag zu finden. Mit zunehmender Dauer tat sich aber alles eingespielt und wurde zu unserer neuen Normalität.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Die grösste Schwierigkeit lag darin innerhalb des Betriebes zu kommunizieren. Meine Mitarbeiter wollten natürlich wissen wie es weitergehen würde. Ab dem Moment wo wir dies kannten und uns an die Vorgaben des Bundes gewohnt hatten, war es eigentlich schnell eingespielt. Für die Lernenden war das Thema wichtig wie und ob die Abschlussprüfungen stattfinden würden. Auch dort haben wir mittlerweile eine gewisse Sicherheit.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Das Positive war die Unterstützung unter den Unternehmungen und Kunden in unserer Region. Viele Personen wollten nun zuhause Arbeiten ausführen lassen, da in diesem Jahr die Ferien wahrscheinlich ins Wasser fallen werden.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Eine Vorhersage zu machen wie es bis Ende Jahr aussieht ist schwierig und wäre ein Kaffeesatz lesen. Auch denke ich, wird es regional sehr unterschiedlich sein. Bei uns im Emmental wird aber nach wie vor sehr gut zueinander geschaut und sich gegenseitig unterstütz wo immer möglich. Da ich grundsätzlich immer versuche positiv zu bleiben, hoffe ich das es auch so weiter gehen wird.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Mein Wunsch ist, das sich alle Wirtschaftszweige so schnell wie möglich erholen und bald in ihren normalen Alltag zurückkehren können. Allen ganz viel Geduld und Erfolg!
Erich Oberli:
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Anfangs war wie eine Schockstarre bei der Kundschaft feststellbar. Die Leute im allgemeinen waren sehr verunsichert. Dies hat sich jedoch wie eingependelt und mit den getroffenen Massnahmen normalisiert.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Im speziellen im Servicebereich war ein sofortiger Auftragsrückgang feststellbar. Gewisse Schwierigkeiten entstanden seitens der Lieferanten resp. Bei der Materialbeschaffung, Ausstellungbesuche etc. Auch die Ausbildung der Lehrlinge und die Weiterbildung der Monteure ist negativ beeinflusst.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Auf den grösseren Baustellen wurden die Massnahmen des Bundesrates per sofort umgesetzt. Das auf den Baustellen weiter gearbeitet werden kann ist sehr positiv. Auch war eine gewisse Dankbarkeit der Kundschaft bemerkbar das unsere Leute trotzdem arbeiten.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Ich gehe davon aus, dass es auch für unsere Branche negative Auswirkungen haben wird. Gewisse Bauvorhaben werden nicht realisiert werden bis sich die Lage normalisiert hat. Gewisse Kunden werden mit Sanierungsarbeiten abwarten.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Sicher das sich auch das soziale Umfeld normalisiert und auch wieder Geselligkeit ein Platz im Leben hat.
Beat Gafner, Facharzt Allgemeine Medizin FMH, Niederscherli
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Parallel zum weiterlaufenden, nicht unterbrochenen Praxisbetrieb als Grundversorger und Hausarzt, habe ich in dieser Zeit eine Weiterbildung in eHealth und Digitalisierung im Gesundheitswese an der Berner Fachhochschule zu Ende geführt.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Am meisten erstaunt war ich über ungenügende Mengen an Händedesinfektionsmittel, guten Schutzmasken und Testmaterialien. Das Kochen von Süppchen gewürzt mit Partikulärinteressen durch Parteien, Verbände und Gremien, das gedankenlose In-Frage-Stellen jeder behördlichen Anordnung wider besseren Wissens ärgert mich. Das Einhalten der BAG-Empfehlungen ist kein Problem. Operativ und invasiv tätige Kollegen haben diesbezüglich grössere Schwierigkeiten.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Die grosse Wertschätzung der Patienten, den vertrauten Arzt in seiner Praxis für alle Krankheiten, Beschwerden und vielen Fragen auch in der Zeit des Lockdowns aufsuchen zu können. Die erhöhte Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen untereinander.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Nach einem Abklingen im Mai/ Juni dieses Jahres bei genügender Aufrechterhaltung der Disziplin, folgt möglicherweise ein weiterer saisonaler Anstieg im Herbst. Aber das ist heute Kaffeesatz-Lesen.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? 3 X täglich 1 Tablette «Vernunft» und 1 X täglich 1 Tablette «Geduld» als Pflichtkonsum für jedermann und jedefrau.
Christian Rychen, Emmental Versicherung, Konolfingen
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Wir können zum grossen Glück arbeiten und sind für unsere Kunden da; idealerweise per Telefon und per Mail. Der Betrieb läuft geordnet weiter.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Wir mussten unseren stets sehr persönlichen Kundenkontakt auf das vom Bundesrat Erlaubte reduzieren. Die Equipe am Hauptsitz in Konolfingen wurde auf drei Standorte – Konolfingen, Langnau und Homeoffice – verteilt.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Unsere IT ermöglicht standortunabhängiges Arbeiten und Kommunizieren. Diese Möglichkeiten werden jetzt verstärkt erkannt und genutzt.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Die Lockerungen erfolgen Schritt für Schritt. Idealerweise gewinnen wir laufend neue Erkenntnisse, die uns helfen.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Dass rasch ein wirksamer Corona-Impfstoff entwickelt wird.
Ernst Kühni, Holzbau Kühni AG, Ramsei
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Seit dem 16 März ist alles anders geworden. Überall Verunsicherung Angst Ohnmacht. Ich glaube das Urvertrauen wurde stark strapaziert.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Die grössten Schwierigkeiten war die ganze Arbeiterschaft zu informieren und die Regeln klar zu machen: Distanz halten, Hände waschen, kein Handschütteln etc.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Das positive ist wie unsere Arbeiterschaft mit der Krise umgeht. Die Solidarität zur Firma ist Hervorragend. Überstunden und Ferien Abbau werden akzeptiert. Irgendwie ist alles ruhiger geworden.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Wenn die Krise bis Ende Jahr andauern sollte, wird es bei uns sehr prekär. Leider sind schon verschiedene grössere Bauvorhaben gestoppt oder verschoben worden.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Mein Wunsch ist, dass nach der Krise nicht alles wieder ins alte Fahrwassern zurückkehrt und alle ein bisschen besinnlicher bleiben und natürlich der erlösende Impfstoff für alle.
Andreas Schlecht, AS Immobilien AG, Mühleberg
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Die Verkündung des Lockdown war schon ein unerwartetes und prägendes Erlebnis, das einem als Unternehmensleiter aber auch als Privatperson einfährt. Die ersten Angstgedanken sind dann aber zügig der Arbeit und organisatorischen Massnahmen gewichen.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Unsere bisherigen Teamarbeitsplätze wurden gesplittet und auf Dauer-Homeoffice und neue Co-Working-Büros umgestellt; zusätzliche Infrastruktur und IT-Massnahmen wurden ebenfalls umgesetzt. Die tägliche Krisenstabsitzung intern und Kommunikation zu allen Mitarbeitenden sichergestellt. Zudem erhielten wir sehr viele Eigentümer- und Mietkundenanfragen.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Ja durchaus. Das eigene Zuhause, die eigene Küche und der kleine Garten werden zur persönlichen Oase und durch die Zeit Daheim mit den Nächsten wirkt das Leben irgendwie einfacher, bremsend aber auch sehr angenehm. Die oftmals vergessene eigene Gesundheit wird plötzlich das absolut einzig und höchste Gut.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Unter Voraussetzung der bleibenden Gesundheit und der weiteren Arbeitsausführungsmöglichkeit im Immobiliendienstleistungsbereich wird wohl das 2020 in der neuen Normalität so weitergehen. Man arrangiert sich mit den neuen Abstands- und Hygieneregeln und einem viel kleineren Radius.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Die eigene Gesundheit, die Gesundheit der Nächsten, die Gesundheit des eigenen Betriebs und der Mitarbeitenden und Lernenden und natürlich die Gesundheit der ganzen Wirtschaft.
Kilian Wyssen, Entsorgung-Festzelte-Abbruch-Transport, Matten
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Mein erster Gedanke war, das darf doch nicht wahr sein; der Bundesrat hat den Verstand verloren. Den KMU wurde behördlich verordnet der Stecker mit unabsehbaren Folgen gezogen. Viele Mitglieder haben mich wegen Existenzängsten kontaktiert.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Mein Festzeltvermietungsbetrieb war wegen dem Veranstaltungsverbot bereits am 28. Februar 2020 betroffen. Seit der Gründung meines Unternehmens vor 41 Jahren musste ich zum ersten Mal Kurzarbeit anmelden.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Wie die Aktualität mit der Schliessung der Grenzen und dem fehlenden Schutzmaterial zeigt, muss die Schweiz wieder mehr für sich selber schauen und im eigenen Land produzieren. Wir müssen wieder selber bestimmen, wer in unser Land kommt. Darum hoffe ich auf ein wuchtiges „Ja“ zur Begrenzungs-Initiative.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Rabenschwarz. Wenn dieses Experiment mit dem Stillstand der Wirtschaft nicht sofort aufgehoben wird, werden trotz Milliardenhilfen die Existenz von tausenden von Unternehmen und zehntausenden von Arbeitsplätzen verloren gehen.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Wir müssen subito zur Normalität zurückkehren. Ansonsten wird es wegen dem «Lockdown» durch Existenzängste, häusliche Gewalt und psychische Erkrankungen deutlich mehr Kranke und Geschädigte als vom Virus geben.
Claudia Cosati, Läubli Papeterie, Laupen
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Ein Wechselbad der Gefühle! Menschen, die Mut gespendet haben – und dies nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten wie z.B. Mietzahlungsverzicht, Bestellungen, Angebote für Minidarlehen von Privaten, Solidarität der Mitmenschen und Berufskolleginnen und Kollegen.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Keine Laufkundschaft mehr zu haben. Dies traf uns besonders hart, weil wir im Januar jeweils die Saisonwaren für den Frühling und Sommer bestellen und deshalb im März die meisten Rechnungen zu bezahlen haben und Liquiditätsprobleme bekommen haben.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Die Menschen sind empathischer geworden – fragen nach und teilen die Sorgen. Sie versuchen zu helfen mit konstruktiven Ideen und Aktionen wie zum Beispiel regionale Internetseiten welche die KMU unterstützen.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Solange wir keinen Impfstoff gegen das Coronavirus haben, sind die Perspektiven eher gedämpft optimistisch. Wir werden noch lange mit einer «ausnahmezustandsähnlichen» Situation leben müssen.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Das wir die alten und kranken Menschen in den Heimen und Spitälern nicht vergessen und für diese Menschen viel aktiver optimale Lösungen finden, damit sie ihre Liebsten sehen können. Da ist eine grosse Trauer vorhanden
Daniel Schär, Elektro Schär AG, Jegenstorf
1. Wie haben sie die Zeit seit dem Lockdown am 16. März erlebt? Da wir nach wie vor fast zu viel Arbeit hatten, haben wir vom Lockdown gar nicht viel gemerkt und eigentlich weitergearbeitet. Privat musste natürlich auch ich die Freizeitaktivitäten auf ein Minimum beschränken und auf die Musikprobe verzichten.
2. Wo entstanden in Ihrem Betrieb/Geschäft/Branche die grössten Schwierigkeiten? Wir sind in der glücklichen Lage bisher eigentlich keine zusätzlichen Schwierigkeiten meistern zu müssen.
3. Gab es auch positive Erlebnisse/Beispiele? Wenn keine Einschränkungen wären (z.B. «Znünipause» in Restaurant) hätten wir gar nicht viel von den Massnahmen mitbekommen; das ist sicher positiv und negativ gleichzeitig.
4. Wie sehen Sie die Perspektiven bis Ende 2020? Ich gehe davon aus, dass vor allem kleinere Aufträge (z.B. Badzimmerumbau, neue Küche etc.) fehlen werden. Die Unsicherheit der Konsumenten und die Angst um die Arbeitsplätze werden sicher auch unsere Branche treffen. Ich bleibe aber trotzdem weiterhin optimistisch.
5. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das? Es wäre schön, wenn der gebremste Hyperaktivismus nur zur Hälfte wieder hochgefahren werden würde. Leider besteht die Gefahr, dass zu viele zu schnell vergessen, vor allem wenn dann ein Impfstoff vorhanden sein wird