Präsident Toni Lenz zog nach den kantonalen Wahlen vom 25. März eine positive KMU Bilanz. Für die kommende Legislatur wünsche er sich von den politischen Instanzen aber mehr mutige innovative Entscheide. Als eines der wichtigsten Beispiele nannte Toni Lenz den Netzausbau auf 5G, welcher momentan blockiert ist. Weiteres zentrales Thema der Frühjahrs-Delegiertenversammlung in der Markthalle in Burgdorf war die Langzeitarbeitslosigkeit bei der Generation Ü50. Im Kanton Bern zeigt das Erfolgsprojekt „Jobtimal“ eindrücklich auf, dass eine Integration möglich ist.
Die Arbeitsvermittlung Jobtimal ist eine Erfolgsgeschichte, die für einmal das Leben schreibt: In den letzten vier Jahren konnten über 70 Sozialhilfebezüger wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden. Anders als viele andere Sozialfirmen und Integrationsprogramme vermittelt Jobtimal Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt und funktioniert nach dem Teillohnmodell. Der Arbeitgeber zahlt einen reduzierten Lohn, welcher der Leistungsfähigkeit angepasst ist. Den Rest übernimmt nötigenfalls der Sozialdienst oder die Arbeitslosenkasse.
Hinter der Erfolgsgeschichte Jobtimal steht Bernhard Emch, Präsident des HIV Sektion Bern und Geschäftsleiter EMCH Aufzüge AG. Er stand den Delegierten zusammen mit Daniel Keiser, Inhaber und Geschäftsführer des KMU-Betriebes Keiser+Piccioni GmbH in Wabern, in Burgdorf Rede und Antwort. „Ich war von Anfang vom Projekt überzeugt und würde es jederzeit wieder machen. Wir haben selber auch einen von Jobtimal vermittelten Mitarbeiter bei uns im Betrieb. Neben dem wirtschaftlichen Aspekt sind unsere Mitarbeitenden auch sehr stolz, einem Menschen wieder einen Platz im Arbeitsleben zu geben, was sich wiederum positiv auf das ganze Betriebsklima auswirkt. Zudem kostet jede von Jobtimal vermittelte Person die Berner Steuerzahler nichts mehr. Es ist also wirklich eine win-win-win-Situation“. Daniel Keiser ergänzte: „Ich kann Jobtimal wirklich allen KMU empfehlen, denn es verursacht keinen zusätzlichen administrativen Aufwand und ist absolut risikofrei. Wir Unternehmer – und gerade auch die kleinen KMU, wie ich eines bin – können mit Jobtimalnur gewinnen.“
Präsident Toni Lenz zeigte sich mit dem Wahlausgang vom 25. März zufrieden. Die tiefe Wahlbeteiligungsei aber alarmierend. „Persönlich wünsche ich mir von unser Regierung und unserem Parlament mehr Entscheidungsmut und mehr Risikobereitschaft. Und wenn ich an dieser Stelle noch gerade einen weiteren Wunsch anbringen dürfte, dann behindert uns KMU nicht immer mit noch mehr Vorschriften und Regulierungen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Zustimmung der Bevölkerung wieder grösser und dass die Wahlbeteiligung wieder steigen würde“. Zudem zeigte Toni Lenz wenig Verständnis dafür, dass im Zuge der Digitalisierung so wichtige Projekte, wie der Netzausbau auf 5G, blockiert und nicht zügig umgesetzt würden, denn nur so könne der KMU-Standort Schweiz und dessen Innovationskraft gewahrt und weiter ausgebaut werden.
Dazu könnten alle Mitglieder von Berner KMU bereits heute beitragen, so Toni Lenz: „Unterstützt unsere Kampagne „Fair ist anders!“ als Einzelperson und/oder als Unternehmen und unterschreibt das vom Hauseigentümerverband lancierte Referendum gegen das KMU-feindliche kantonale Energiegesetz und setzt damit in der neuen Legislatur ein erstes deutliches Zeichen für einen KMU-freundlichen Kanton Bern“!
Impressionen der Frühjahrs-Delegiertenversammlung vom 24. April 2018 in der Markthalle in Burgdorf