Gewerbeverband KMU Stadt Bern: Mit den besten Wünschen zum neuen Jahr

 

Der Wunsch im positiven Sinne ist ein Begehren, eine Hoffnung auf eine Verbesserung des Zustandes oder eines Verlaufs, ohne aber eine Sicherheit der Erfüllung zu beinhalten. Damit wird der Wunsch nach einem guten, neuen Jahr nicht verpflichtend, sondern bleibt vage und unverbindlich. Trotzdem habe ich Wünsche für das neue Jahr, nicht jeder ist gleich wichtig und vermutlich wird ein erheblicher Teil sich nicht erfüllen.

Thomas Balmer, Präsident Gewerbeverband KMU Stadt Bern

Zentral ist jedoch immer, dass es unserer Gemeinschaft gut geht- nicht nur den Velofahrenden, sondern auch Personen die zu Fuss, mit dem Auto oder dem öffentlichen Verkehr unterwegs sind. Dass jeder so zum Anderen schaut, dass er nicht an Leib und Leben gefährdet ist. Damit beginnt das beispielsweise mit dem Verzicht auf das Verfassen von SMS am Lenker- aber nicht nur Autofahrer, sondern auch Velofahrer sind aufgefordert die Augen nach vorne zu richten und keinen zu überfahren und in Rücksicht auf die anderen bei Grün an der Ampel zügig anzufahren statt unaufmerksam und selbstvergessen ein SMS einzutippen. Aber auch das Anrempeln der Fussgänger unter sich ist unangenehm, nur weil der Blick starr auf das i-Phone gerichtet ist und gleichzeitig noch ein Kaffee eingenommen wird und offenbar niemand mehr kurz einen Moment stehen kann, um sich eine Mitteilung in Ruhe anzuschauen und ein Kaffee mit Genuss zu trinken. 

Ich wünsche uns allen, dass wir im Kontakt mit den anderen mehr Sorgfalt aufwenden. Primär geht es doch darum, dass wir unsere Kommunikation so gestalten um verstanden zu werden um dann gemeinsame Ziele zu erreichen. Beispielsweise, dass ein Mail wie einst ein Brief geschrieben wird und mit einer Einleitung, einer Information und einer Anweisung über das weitere Vorgehen aufgebaut wird. Vermutlich geht es vielen wie mir, dass ich leider oft ein flüchtig und unvollständiges Mail mühsam überarbeiten und die aufgeführten Punkte neu strukturieren muss, nur um zu verstehen, was ich antworten oder machen soll. Dafür werden unnötigerweise unzählige Betroffene oder vielleicht nur Gwundrige mit einem cc ebenfalls informiert, die dann noch ihre Meinung dazu an Alle abgeben- aber nicht sofort- sondern mit Verzug, so dass die Antwort ebenfalls ein paar Mal neu formuliert und ergänzt werden muss. Da sich der Absender häufig ganz wichtig nimmt, setzt er in das cc noch den Vorgesetzten des Empfängers, so dass auch dieser weiss um welch bedeutendes Begehren es sich handelt oder sendet es an mehrere Empfänger, so dass sich dadurch und ohne Grund mehrere mit dem Anliegen beschäftigen müssen. Dass die Antwort jeweils subito gefordert wird ist heute offenbar selbstverständlich, da höchst wichtig- ausser die Pendenz liegt beim Absender, dann kann es natürlich auch etwas dauern bis man seine Erläuterungen zu seinem unverständlichen Text erhält. 

Mein Wunsch ist weiter, dass man seinem Gegenüber auch Fragen stellt, warum etwas so und nicht anders gemacht wurde- nicht um zu belehren, sondern um zu Verstehen und in der freundlichen Annahme, dass der Andere sich etwas dabei gedacht hat. Meist wird dieser komplizierte Umweg nicht gewählt und eine saftige und unflätige Kritik schaft Verstimmung und das Gegenüber soll sich entschuldigen und erklären müssen, obwohl ganz plausible Gründe zu einem fundierten, jedoch unverstandenen Entscheid geführt haben. Mehr miteinander sprechen und zuhören, denn auch wenn man etwas nicht will oder ablehnt ist das Gespräch die beste Lösung. Dezidiert und bestimmt seinen persönlichen Freiraum einfordern und nicht über die Presse oder über die unsäglichen sozialen Medien jammern und selbst nach Jahrzehnten noch über das erlittene oder empfundene Unrecht klagen. Meist anonym und feige werden so Personen an den Pranger gestellt, vielleicht zu Recht, aber da es nicht bewiesen wird ist der Vorwurf damit trotzdem verleumderisch. 

Warum sollten solche Wünsche nicht erfüllbar sein? Einzig dazu notwendig wäre doch, dass wir in der Zeit der ICH- Gesellschaft ein ganz Wenig an die Gemeinschaft denken und uns überlegen, wie wir unsere berechtigten Anliegen und Bedürfnisse so umsetzen, dass auch die Gemeinschaft etwas davon hat und mehr Zeit dazu ist ebenfalls nicht nötig, da ein einziges ehrliches Gespräch oder ein strukturiertes Mail sofort Klarheit schafft. Damit könnten wir verhindern, dass vor lauter Hektik und Nervosität uns die Arbeit verleidet. Wie bereits gesagt, ein Wunsch hat keinen Anspruch darauf erfüllt zu werden, aber es gibt die Hoffnung, dass die Möglichkeit dazu besteht. 

Ich wünsche allen ein gutes, erfolgreiches Jahr 2018 und freue mich auf viele erfreuliche Kontakte und gemeinsam erreichte Ziele!