Diese Frage scheint auf den ersten Blick – zugegebenermassen – vielleicht ein bisschen weit hergeholt zu sein. Aber nur auf den ersten Blick, denn sowohl Coco Chanel wie auch der Gewerbeverband sind Originale, die für Qualität und Glaubwürdigkeit stehen.
Wer ein gutes Produkt erschaffen hat, erfolgreich damit agiert und auf dieser Basis einen guten Namen erwirbt, wird über kurz oder lang von Nachahmern kopiert.
Coco Chanel entwarf Kollektionen von aussergewöhnlicher Qualität, die ungeniert nachgemacht wurden, aber halt immer nur Kopien blieben. Weder erfüllten diese die von den Kunden erwünschten Eigenschaften, noch wiesen sie den gekonnten Schnitt auf, der für den Erfolg so massgeblich war. Es ging den Imitatoren nur darum, dass der gute Name einer anderen Organisation zu einer besseren Verkäuflichkeit ihrer Produkte beitragen sollte. So wollte sich jeder Nachahmer eine Scheibe von Chanels Erfolg abschneiden.
Die gleiche Idee verfolgen diejenigen, die einer neuen Organisation mit den Bezeichnungen „Gewerbeverband“, „Gewerbeverein“ oder „KMU“ mehr Gewicht verschaffen wollen. So entstanden beispielsweise das Format „Bärner KMU“ des Gratisanzeigers Bärnerbär, der als Plattform für seine Mitglieder Apéros organisiert und Inserate akquiriert oder auch der „Gewerbeverein“, der eine klar links-alternative Ausrichtung hat und vorwiegend in der Stadt Bern für seine überwiegend in der Dienstleistung tätigen Mitglieder eine linke Politik vertritt.
Ein Schelm wer Böses denkt, aber wer den Namen „Bärner KMU“ wählt, nimmt die Ähnlichkeit mit dem kantonalen Verband „Berner KMU“ nicht nur in Kauf, sondern sucht diese, um von der Verwechslung beim Verkauf seiner Inserate und Publireportagen zu profitieren. Damit erhält die Interessengemeinschaft der Plattform „Bärner KMU“ ein Gewicht, das nicht ihrer Bedeutung entspricht. Sicher gilt das auch beim Gewerbeverein, der sich für die rot-grüne Politik in der Stadt Bern verwenden lässt und die Wahl seines Namens bewusst aussuchte. Denn bei kontroversen Meinungen wird die Haltung des Gewerbes durch diese bewusste Verwechslung mit dem wirtschaftsliberalen Gewerbeverband KMU Stadt Bern unverständlich, was möglicherweise auch das Ziel war.
Jetzt sind wir wieder bei Coco Chanel, die sich und ihren Namen ebenfalls vor den negativen Einflüssen der Kopien schützen musste, um nicht – zumindest Teile – ihrer Glaubwürdigkeit einzubüssen. Denn der bewusste Missbrauch ist primär erst einmal ärgerlich, aber dann in zweiter Linie vor allem auch finanziell sehr schädlich. Pointiert äusserte sich Coco Chanel einmal zu dieser Problematik mit der Aussage, dass jeder, der sich zuerst mit einer Kopie begnügt, später auch ein Original haben möchte.
Und genau das könnte auch für uns gelten. Denn eine Organisation, die sich am Namen einer anderen vergreift, kreiert nichts weiter als eine Kopie. Denn letztlich ist es so, dass nur diejenigen, die in ihren offiziellen lokalen Gewerbevereinen, Gewerbeverbänden oder KMU-Vereinen und unter dem Dach des Schweizerischen Gewerbeverbandes organisiert sind, die Gewissheit haben, in der Berufsbildung, in der Unterstützung, der Vertretung und Beratung in allen Belangen und Aufgaben ihrer Anliegen beim richtigen Partner zu sein, der mehr macht, als in der Corona-Krise die Apéros abzusagen.
Gewerbeverband KMU Stadt Bern auf einen Blick:
- Der Gewerbeverband KMU Stadt Bern ist die Wirtschaftsorganisation der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Die rund 900 Mitglieder schaffen über 4000 Arbeitsplätze und 800 Lehrstellen in den Bereichen Bauhaupt- und Baunebengewerbe, Detailhandel, Dienstleistungen und weiteren Branchen.
- Der Gewerbeverband KMU Stadt Bern ist Ausschuss-Mitglied des Dachverbands Berner KMU, der mit rund 20’000 Mitgliedern grössten Wirtschaftsorganisation des Kantons.
- Der Gewerbeverband KMU Stadt Bern wurde 1839 gegründet und hat die Rechtsform des Vereins.
- Alle Informationen finden Sie unter: www.kmustadtbern.ch