28 Jahre als Berner KMU-Direktor: Christoph Erb in Wort und Bild

Am Dienstag, 1. Juni 2021, hat Nationalrat Lars Guggisberg das Amt des Berner KMU-Direktors als Nachfolger von Christoph Erb angetreten. Über 28 Jahre lang leitete Christoph Erb die Berner KMU- Geschäftsstelle in Burgdorf und hat den grössten Berner Wirtschaftsverband zu dem gemacht, was er heute ist: Ein starker und verlässlicher Partner im Kampf für bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Kanton Bern. Mit seiner Pensionierung geht eine Ära zu Ende; auf die wir zusammen mit seinen Weggefährten gerne noch einmal zurückschauen.

Christoph Erb bei seinem letzten Auftritt als Berner KMU-Direktor an der Frühjahrs-DV am 28. April 2021.

Samuel Schmid, alt Bundesrat und ehemaliger Präsident Berner KMU

Was hast Du an Christoph Erb besonders geschätzt?                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Christoph Erb ist eine beeindruckende Persönlichkeit: kompetent, klar, loyal, initiativ, traditionsbewusst, prinzipientreu und dennoch offen und aufgeschlossen, steckt Enttäuschungen weg, selbst wenn er sie unverdient einstecken muss.

An welches gemeinsame Ereignis erinnerst Du Dich besonders gut?                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Alle wollen weniger Vorschriften! Wir gleisen eine Umfrage über mögliche Revisionspunkte vor und streuen sie breit; die Eingänge werden analysiert – und der Berg gebiert eine Maus. Widersprüchliche Forderungen heben sich weitgehend auf. Devise blieb trotzdem immer: »reculer pour mieux sauter!» Es überwiegt aber viel Positives: Jede Gewerbeausstellung war ein Erlebnis und wir durften dabei sein! Die Stimmung und Motivation war in der Regel gut, Schwierigkeiten bewältigte man gemeinsam, man liess sich nicht auseinanderdividieren. Christoph wusste ein leistungsfähiges Team um sich zu scharen. Der Verband entwickelte sich erfolgreich: mit der Neufirmierung zu den «Berner KMU» bekannte man sich zu einem moderneren Erscheinungsbild.

Was ist in Deinen Augen sein grösstes Verdienst?                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Er hielt das Ganze zusammen und organisierte den Erfolg! Man hat auch gelacht und gelegentlich ein Fest gefeiert. Seine Verdienste sind enorm – und dabei bleib er immer bescheiden.

Was wünschst Du ihm für die Zukunft?                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Gesundheit, den Erhalt der Unternehmungslust und der Neugier sowie genügend Zeit um zu tun, wonach er Lust hat. Danke für alles und für die 10 Jahre der gemeinsamen Arbeit!

Christoph Erb bei seinem Amtsantritt als Berner KMU-Direktor Anfang 1993.

Christoph Ammann, Wirtschaftsdirektor Kanton Bern

Was hast du an Christoph Erb besonders geschätzt?

Seine ruhige, aber bestimmte Art, seine Verlässlichkeit, sein feiner Humor, und dass man mit ihm auch über Fussball und die Welt diskutieren konnte…

Was ist in deinen Augen sein grösster Verdienst?

Dass er den Berner KMU ein «Gesicht» gab mit einem klarem Profil.

Was wünschst du ihm für die Zukunft?

Viel Zeit für seine Hobbys und gemeinsame Stunden mit Rosemarie.

Christoph Erb mit der damaligen Berner KMU-Präsidentin Kathrin Anderegg beim 125-jährigen Jubiläumsanlass an der BEA 2007.

Kathrin Anderegg, ehemalige Berner KMU-Präsidentin

Was habe ich besonders an Christoph Erb geschätzt: Seine ruhige überlegte Art, immer hilfsbereit. Ich habe ihn nie launisch erlebt.

An welches gemeinsame Erlebnis erinnere ich mich besonders gut und gerne: Ich erinnere mich nicht an ein grosses Ereignis sondern an viele kleine Begebenheiten. Immer wieder hat mich an Christoph fasziniert, wie er auf seine Gesprächspartner eingehen konnte. Sei es anlässlich einem Gewerbeanlass mit Mitgliedern von Berner KMU, sei es an einem Anlass mit Mitgliedern aus Politik oder an Sitzungen mit Vertretern von Regierung und Verwaltung. Immer hat er den richtigen Ton gefunden.

Was ist in meinem Augen sein grösster Verdienst: Er hat den Verband Berner KMU geprägt wie niemand sonst, ohne zu polemisieren. Er hat erreicht, dass die unterschiedlichsten Interessen unserer Mitglieder Gehör fanden. Ihm ist es gelungen, Berner KMU eine gemeinsame Stimme zu geben.

Was wünsche ich ihm für die Zukunft: Die Zeit ganz einfach zu geniessen. All das zu tun, was er immer schon tun wollte.

Als OK-Präsident führte Christoph Erb die ersten zentralen SwissSkills 2014 in Bern zum Erfolg.

Theo Ninck, Vorsteher Mittelschul- und Berufsbildungsamt Kanton Bern

Was hast du an Christoph Erb besonders geschätzt?

Er hat sich sehr eingesetzt für eine gute Bildung und besonders für eine starke Berufsbildung im Kanton Bern. Chancen für die Schwächeren erschliessen war für ihn ebenso wichtig, wie das Potenzial der Leistungsstarken zu fördern. Er kannte keine Scheuklappen und hat dem Mittelschul- und Berufsbildungsamt immer kritisch aber wohlwollend Feedback gegeben.

An welches gemeinsames Erlebnis erinnerst du dich besonders gut und gerne?

Als wir zusammen die WorldSkills in London (2011) und in Leipzig (2013) besucht haben und wir uns so auf die SwissSkills vorbereitet haben. Ich habe Christoph so auch von seiner persönlichen Seite besser kennen und schätzen gelernt.

Was ist in deinen Augen sein grösster Verdienst?

Eine schwierige Frage, Christoph hat viele grosse Verdienste. Aus Sicht Berufsbildung sticht heraus, dass er das OK von SwissSkills 2014 souverän präsidiert und diese ersten gemeinsamen Schweizer Berufsmeisterschaften in Bern durch alle Widerstände – zum Teil auch im eigenen schweizerischen Verband – zu einem grossen Erfolg geführt hat. Dass ich ihn dabei als Vizepräsidenten unterstützen durfte, war mir eine Ehre. Diese SwissSkills haben die Berufsbildung nachhaltig gefördert.

Was wünschst du ihm für die Zukunft?

Dass Christoph noch viele Jahre bei guter Gesundheit im Kreise seiner Familie und seiner Freunde all das geniessen darf, auf was er in der Vergangenheit aufgrund seines grossen beruflichen und politischen Engagements verzichten musste.

Bei Gewerbeausstellungen und deren Eröffnungen war Christoph Erb stets ein gern gesehener Gast.

Toni Lenz, ehemaliger Präsident Berner KMU

Was hast du an Christoph Erb besonders geschätzt?

Ich schätzte bei Christoph seine grosse Sachkompetenz. Auf Grund seiner Erfahrung in- und mit der Politik konnte er bei gewerblichen Themen sachlich und kompetent argumentieren.

An welches gemeinsames Erlebnis erinnerst du dich besonders gut und gerne?

Christoph konnte zuweilen auch eigensinnig sein. Trotz dichtem Nebel und starkem Wind musste anlässlich einer Wintertagung in Klosters ein freier Nachmittag auf den Skis durchgestiert werden. Im oberen Teil musste der Pistenverlauf praktisch ertastet werden. Den Skinachmittag verbrachten wir somit grossmehrheitlich im Restaurant.

Was ist in deinen Augen sein grösster Verdienst?

Das Präsidium der SwissSkills 2014

Was wünschst du ihm für die Zukunft?

Natürlich Gesundheit und ein ausgefülltes Rentnerdasein.

Samuel Schmid und Christoph Erb waren von 1993 bis Ende 2000 das starke Duo des grössten Berner Wirtschaftsverbandes.

Gerhard Fischer, alt Grossrat SVP und Ehrenmitglied von Berner KMU

Was hast du an Christoph Erb besonders geschätzt?

Seine ruhige, überlegte und unaufgeregte Art auch schwierige Themen und Fragen effektiv und effizient zu lösen und/oder auf Papier zu bringen – Für mich war und bleibt Christoph als wandelndes Lexikon in bester Erinnerung.

An welches gemeinsame Erlebnis erinnerst du dich besonders gut und gerne?

Da gibt es natürlich sehr viele – aber unvergessen bleibt mir die Eröffnungsfeier der SwissSkills 20…, wo Christoph Erb als umsichtiger OK-Präsident sehr erfolgreich amtete und den Verband Berner KMU in bestem Licht erscheinen liess.

Was ist in deinen Augen sein grösster Verdienst?

Christoph Erb hat Berner KMU und für mich als ehemaliger Grossrat vor allem die PGW (Parlamentarische Gruppe Wirtschaft) massgeblich über all die Jahre geprägt. Seine Zusammenfassungen von wirtschafts-relevanten Themen im Grossrat vom Kanton Bern waren für mich prägend und Leitlinie für meine politische Tätigkeit als Grossrat während 16 Jahren.

Was wünschst du ihm für die Zukunft?

Ich wünsche Christoph und seiner Partnerin alles Gute und Gesundheit sowie Zeit für Ferien und Reisen nach Nah und Fern.

Auch bei den Betriebsausflügen der Geschäftsstelle war Christoph Erb stets mit viel Elan dabei.

Lars Guggisberg, Berner KMU-Direktor

Was hast du an Christoph Erb besonders geschätzt?

Seine besonnene und ruhige Art. Unüberlegte Schnellschüsse waren nie sein Ding, zuerst wurde immer sorgfältig abgewogen. Das führt(e) in aller Regel zu besseren Ergebnissen.

An welches gemeinsame Erlebnis erinnerst du dich besonders gut und gerne?

Ich durfte einige Male mit Christoph beim SC Grossrat als Sturmpartner auf dem Fussballplatz stehen. Man musste nur den Ball hoch in den Strafraum bringen. Für den Rest war Christoph besorgt, er war ein Kopfballmonster.

Was ist in deinen Augen sein grösster Verdienst?

Als OK-Präsident der SwissSkills 2014 – der ersten zentralen Berufsmeisterschaften in der Schweiz – hat Christoph an vorderster Front mitgeholfen, unserer einzigartiges duales Berufsbildungssystem ins nationale Schaufenster zu stellen. Mit dem Megaevent wurde den Jugendlichen in der ganzen Schweiz von Bern aus die Attraktivität der einzelnen Berufsbilder aufgezeigt und das Image der Berufslehre gestärkt. Die SwissSkills tragen wirkungsvoll dazu bei, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Was wünschst du ihm für die Zukunft?

Ich wünsche Christoph vor allem weiterhin gute Gesundheit, damit er sich in seinem (Un)Ruhestand all jene Träume erfüllen kann, für die im hektischen Berufsalltag zu wenig Zeit blieb.

Nina Zosso, Leiterin Kommunikation Berner KMU

Was hast du an Christoph Erb besonders geschätzt?

Er war unser Fels in der Brandung auf der Geschäftsstelle und unser wandelndes KMU-Lexikon. Wir haben Christoph als Chef und als Mensch sehr geschätzt und werden ihn sehr vermissen.

An welches gemeinsame Erlebnis erinnerst du dich besonders gut und gerne?

Besonders gut erinnere ich mich an eine Sitzung der Berufsbildungskommission, wo das Initiativkomitee die Lehrplan 21- Initiative vorstellen durfte. Diese Präsentation lief thematisch wie zeitlich – trotz mehrmaliger Ermahnung durch Christoph – total aus dem Ruder, was ihn zum Expolodieren brachte. Ich habe Christoph vorher und nachher nie mehr so erlebt, worüber ich erhrlich gesagt nicht unglücklich bin.

Was ist in deinen Augen sein grösster Verdienst?

Er war das perfekte Berner KMU-Aushängeschild gegen aussen und gegen innen. Besonders auch in der Corona-Krise verstand er es perfekt, unseren Mitgliedern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Was wünschst du ihm für die Zukunft?

Viu Gfröits, viu Gsundheit und viu guetä Wy!