Generation Z – Herausforderung und Chance für KMU

Der Leitende Ausschuss des Gewerbeverbandes Berner KMU hat sich am 28. und 29. Februar 2024 in Interlaken zu seiner traditionellen Wintertagung getroffen. Neben den aktuellen Verbandsgeschäften, wie der erfolgreichen Kampagne «Fair ist anders», dem Berner KMU Award 2024 und der vierten Auflage von «Rendez-vous Job», hat sich Berner KMU mit der Generation Z und deren Einflussfaktoren auf Verbände und auf die Wirtschaft befasst.

Berner KMU Direktor Lars Guggisberg betonte bereits in seiner Einleitung: «Wir können es gut finden oder nicht, aber der Umgang mit der Generation Z und deren verändertes Medienkonsumverhalten ist ein wichtiges Thema sowohl für uns als Verband als auch für unsere Mitglieder.» Sei es bei der täglichen Arbeit oder bei der Ausbildung der Lernenden, es sei wichtig, deren Verhalten nachvollziehen zu können und zu lernen damit umzugehen, um die Jugendlichen besser abholen zu können.

Till Grünewald führte durch den spannenden Nachmittag.

Gastreferent Till Grünewald, Gesamtleiter Berner Generationenhaus, ging dann detailliert auf die verschiedenen Aspekte ein. Er thematisierte insbesondere die Generationenfragen unserer Zeit, den Generationenbarometer «was Jung und Alt bewegt» – bei dem 3’000 Personen in der Deutsch- und der Westschweiz befragt wurden – und das Generationenmanagement in der Arbeitswelt. «Die gesellschaftlichen Veränderungen fordern Neuorientierung und Anpassungen, denn die Arbeits- und Lohnerwerbsgesellschaft hat sich zur Sinnesgesellschaft gewandelt. Zudem führt die Digitalisierung zu grundsätzlichen Veränderungen in der Arbeitswelt. Im Moment haben wir einen Strukturwandel am Arbeitsmarkt hin zu den Arbeitnehmenden.» Für Unternehmen sei es deshalb im Moment besonders wichtig, dass sie für junge Leute attraktiv bleiben und gleichzeitig die langjährigen Mitarbeitenden halten würden. «Alle Generationen wünschen sich ein gutes Arbeitsklima, einen offenen Umgang im Team, einen guten Teamspirit und Gleichberechtigung am Arbeitsplatz. Dies ist besonders wichtig, weil sich die Generation Z am Arbeitsmarkt häufig diskriminiert fühlt. Die Empathie der älteren Generationen und der Führungskräfte ist also mehr denn je gefragt. Ein gutes Generationenmanagement sollte keine Strategie sein, um Generationenunterschiede aufzuheben. Das Ziel sollte sein, aus diesen Unterschieden neue Kraft zu gewinnen. Das erfordert aber natürlich viel Energie und Transformation», führte Till Grünewald aus.

Beim anschliessenden Workshop in drei Gruppen ging es darum, die Informationen aus dem Inputreferat mit der Praxis zu verbinden und daraus die wichtigsten Erkenntnisse zu bündeln und ein erstes Fazit zu ziehen:

  • KMU sind dank ihrer Fähigkeit, sich dem Markt anzupassen und auf wandelnde Kundenbedürfnisse einzugehen, auch entsprechend gerüstet, die Generation Z erfolgreich in den Arbeitsmarkt einbinden zu können.
  • Flache Hierarchien und ein gemischtes Team (Altersdiversität) funktionieren beim Generationenmanagement in der Arbeitswelt besonders gut, v.a. dann, wenn die Alters- und Leistungsunterschiede thematisiert und anerkannt werden.
  • Vorbildrolle wahrnehmen und die Freude am Job aktiv vorleben. Es ist wichtig, als Unternehmen viel zu geben und den Arbeitnehmenden Vertrauen zu schenken. Umgekehrt sollen und dürfen aber auch klare Forderungen gestellt und Leistung zurückgefordert werden.
  • Positive Beispiele nach aussen tragen (Stichwort: Swiss- und WorldSkills sowie positive Beispiele von Lernenden im eigenen Betrieb).

Simon Ryser (Grossrat GLP) präsentierte die Ergebnisse seiner Gruppe.

Peter Sommer (Geschäftsführer Berner Baumeister) bei der Präsentation der Überlegungen seiner Gruppe.

Peter Haudenschild (Grossrat FDP) übernahm die Präsentation seiner Gruppe.