„Fair ist anders!“, …und es geht auch anders. Der Gewerbebär geht an Dr. Gerhard Badertscher, der sein geerbtes Gebäudetechnikunternehmen nicht an einen halbstaatlichen Giganten verkaufte, sondern den Familienbetrieb weiterführt.
Der Präsident, Thomas Balmer, begrüsste die rund 180 Besucher der 16. Mitgliederversammlung des Gewerbeverbandes KMU Stadt Bern am 5. März 2018 im Bellevue Bern mit einer aufklärenden Rede. Der Gewerbeverband KMU Stadt Bern setzt sich seit seiner Gründung im Jahre 1839 für die Belange des ganzen Gewerbes in der Stadt Bern ein. Heute sehen wir uns mit einer Situation konfrontiert, bei der auf der einen Seite die öffentliche Hand Firmen betreibt und auf der anderen Seite die Politik mit einem missionarischen Eifer eine neue Stadt und eine neue Gesellschaft schaffen will. Die Wirtschaft und insbesondere das Gewerbe bleiben dabei allzu oft auf der Strecke. Halbstaatliche Unternehmen kaufen Firmen und investieren damit Gelder, die sie aus Monopolbereichen, aus Steuern und Abgaben von ihren Konkurrenten sowie aus Subventionen eingenommen haben, Geldquellen und Finanzmacht, welche privaten Unternehmen nicht zur Verfügung stehen. Es ist aber nicht nur die Konkurrenz der staatlichen Firmen, die uns Sorge bereitet, sondern auch die weltverbessernde Politik die mit sozialromantischer Verbissenheit die Stadt reformieren will und die Bevölkerung zu Velofahrern und Vegetariern umzuerziehen versucht – koste es was es wolle. Man muss gut aufpassen, dass man nicht wie die beiden Stänkerer Waldorf und Stadler aus der Muppetshow wird! Dem Gewerbe geht es wie den Kinos, die aus der Stadt an die Peripherie gedrängt werden und es bleiben nur die umliegenden Gemeinden übrig, wenn ein neuer Standort gesucht werden muss. Es gilt, sich für das Gewerbeund dessen Rechte einzusetzen – auch zum Wohle der Stadt Bern! Dafür steht der Gewerbeverband KMU Stadt Bern.
Die statutarischen Geschäfte sind schnell besprochen, so dass rasch zur Verleihung des diesjährigen Gewerbebären geschritten werden konnte. Wieder einmal erhielt der stolze und aufrechte „Gwärbbär“ einen Besitzer, dessen Eigenschaften die gleichen sind, über die auch unser Bär in reichlichem Ausmass verfügt. Beide zeigen Mut und Treue und führen ihr Geschäft in der Stadt Bern fort, obschon es hier nicht leicht ist an die Zukunft des Gewerbes oder mutiger Bären zu glauben. Es gäbe einen einfacheren, wohl lukrativeren Weg als jeden Tag stets von neuem Aufträge zu akquirieren, gute Mitarbeitende zu suchen und sich mit den Gewerbeparkkarten und anderen behördlichen Schikanen zu befassen: den Verkauf. Der diesjährigen Preisträger, Dr. Gerhard Badertscher der Firma Badertscher + Co. AG erlag indes den Sirenengesängen der BKW nicht und war nicht bereit nur wegen eines kurzen Gewinnes auf den Stolz als Unternehmer zu verzichten. Ehre wem Ehregebührt. Der diesjährige Referent, Jürg Wichtermann, seines Zeichens Stadtschreiber von Bern, unterhielt anschliessend die Versammlungsteilnehmer mit seinen Gedanken zum Thema „Digitalisierte Verwaltung – ein Hype?“. Nach der Versammlung lud Thomas Balmer die Gäste zum geselligen Network Apéro ein, an welchem über die Auswirkungen und die Fairness der wirtschaftenden Verwaltung so manches intensives Gespräch geführt wurde.