Direktor Lars Guggisberg hat fünf Fragen zu den Schwerpunkten 2025 des Gewerbeverbands Berner KMU beantwortet. Die Berufsbildung und der politische Einsatz für die Berner KMU stehen auch weiterhin im Fokus. Bewährte Projekte werden mit neuen Akzenten weitergeführt.
Welches sind 2025 die wichtigsten Berner KMU-Projekte und warum?
Der 5. Berner KMU-Barometer hat kürzlich die aktuellen Top-Themen unserer Mitglieder klar aufgezeigt: Wachsende Behördenbürokratie, Digitalisierung und Fachkräftemangel. Deshalb starten wir im neuen Jahr 2025 ein Projekt zur Eindämmung der Bürokratie. Wir wollen aufzeigen, wie Betriebe einfach und massgeschneidert noch besser von der Digitalisierung profitieren können. Zudem führen wir unsere wichtigen und bewährten Projekte «Rendez-vous Job – Erlebnistage Berufsbildung» und «Fair ist anders! Der Staat als Konkurrent» unvermindert weiter.
Weshalb ist Rendez-vous Job so wichtig für den Verband?
Die Attraktivität und die Förderung der Berufsbildung gehören zu unseren wichtigsten Schwerpunkten. Schulkindern bereits früh die Vielfalt der Berufswelt zu zeigen und für eine Berufslehre zu begeistern, sind wichtige Voraussetzungen, damit unseren KMU später ausreichend Fach- und Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Deshalb bauen wir die Erlebnistage weiter aus. Die Austragung 2025 erfolgt mit einem Tag mehr und drei neuen Verbänden vom 12. – 15. März 2025. Wir erwarten über 2’000 Schülerinnen und Schüler – und viele glänzende Kinderaugen.
Wo werden die Akzente bei Fair ist anders 2025 gesetzt?
Natürlich verfolgen und begleiten wir die politischen Massnahmen, die aufgrund überwiesener Vorstösse auf kantonaler und nationaler Ebene ergriffen werden müssen, weiterhin eng und aufmerksam. Ausserdem führen wir im Rahmen unserer Serie «KMU on Tour» auch 2025 mehrere Anlässe durch. Am ersten Anlass im März 2025 widmen wir uns dem Thema: «Staatliche Konkurrenzierung von privaten Berufs- und Laufbahnberatungen».
Was verspricht sich Berner KMU vom neuen Bürokratie-Projekt?
KMU leiden immer mehr unter steigender Bürokratie mit Behörden, zunehmender Formularflut und immer zeitaufwändigeren Bewilligungsverfahren. Das kann so nicht weiter gehen! Baubewilligungsverfahren werden zum Spiessrutenlauf; niemand kann abschätzen, wie lange es dauert, bis eine gültige Bewilligung vorliegt. Die Behörden sollen kundenorientierter und mehr als Dienstleister für das Gewerbe agieren und nicht als Gegenspieler. Die zunehmende Bürokratie kostet immer mehr Nerven, Ressourcen und Geld. Dagegen wollen wir etwas unternehmen.
Liegt Ihnen eines dieser Projekte besonders am Herzen?
Mir sind alle Projekte wichtig. Besonders am Herzen liegt mir aber unser Leuchtturmprojekt «Rendez-vous Job» – also die Erlebnistage für unsere Kinder. Denn sie sind als künftige Fach- und Arbeitskräfte der KMU unsere Zukunft.