Fast genau ein Jahr nach der Präsentation von „Fair ist anders“ ist der Gewerbeverband Berner KMU am 28. Mai 2018 mit „KMU on Tour“ in Spiez erfolgreich in das zweite Kampagnenjahr gestartet. Berner Gross- und Nationalräte haben mit Vertretern der Wirtschaft und mit der regionalen Bevölkerung intensiv und offen über die immer stärkere Konkurrenzierung der KMU durch staatsnahe Betriebe und über die möglichen Lösungsansätze diskutiert.
Berner KMU-Präsident Toni Lenz zeigte gleich zu Beginn des ersten „KMU on Tour“ auf, wo der Schuh für die Berner KMU-Wirtschaft drückt: „Immer mehr staatsnahe Betriebe bieten Leistungen an, die unsere KMU mindestens so gut oder sogar besser ebenfalls erbringen können. Wir haben unsere Kampagne vor einem Jahr auf Wunsch unserer Mitglieder gestartet und sind sehr stolz darauf, dass wir mit „Fair ist anders“ den Stein ins Rollen gebracht haben. Mittlerweile zählt unser Komitee über 550 Mitglieder, 63 Unternehmen, 26 National- und 41 Grossräte“. Ziel der Kampagne ist es nach wie vor, eine breite Debatte auszulösen und gemeinsam nachhaltige Lösungen zu erarbeiten. Deshalb war es besonders schade, dass die GVB, nach der Zusage, wieder abgesagt hat und keinen Ersatz stellen konnte, sowie die BLS und die Bedag sich der Diskussion auf dem Podium offensichtlich nicht stellen wollten.
„Schlanker Staat, Leistungsaufträge und Eignerstrategien“
Einig waren sich die vier Podiumsteilnehmer, der Spiezer SVP-Gemeinderat Ulrich Zimmermann, Geschäftsführer und Mitinhaber BZS Heizung-Sanitär, FDP-Grossrat Peter Flück, Verwaltungsratspräsident Flück Haustechnik AG und die beiden Nationalräte Hans Grunder (BDP), Verwaltungsratspräsident Grunder Ingenieure AG und Jürg Grossen (glp), Mitinhaber elektroplan, dass die Politik nun gefordert ist.
Ein möglicher Lösungsansatz sehen alle vier Unternehmer in klar definierten Eignerstrategien und Leistungsaufträgen, sowie einem schlanken Staat, der nur die hoheitlichen Aufgaben ausführt, die nicht an die Privatwirtschaft ausgelagert werden können. Erwartungsgemäss nicht ganz einig wurde sich die Podiumsrunde in der BKW-Frage. Während Hans Grunder seinen Betrieb letztes Jahr an die BKW verkauft hat, würde dies für die anderen drei Podiumsteilnehmer nicht in Frage kommen. In einer Privatisierung und Entflechtung der BKW – die z.B. bei der Bedag, dem EWB, bei Stadtgrün Bern und Thun mindestens so dringend wäre – sehen aber alle vier Unternehmer eine mögliche Lösung.
Alle Informationen zur Kampagne finden sie unter: www.fair-ist-anders.ch
Impressionen des 1. KMU on Tour vom 28. Mai 2018 im Lötschbergsaal in Spiez