Mit Herzblut für KMU: Unser Wirtschaftsprogramm 2019 – 2022

Der Gewerbeverband Berner KMU setzt in seinem Wirtschaftsprogramm die laufende Legislatur fünf Schwerpunkte: Die Förderung der Fachkräfte, die Schaffung von fairen Wettbewerbsbedingungen, die Nutzung der Chancen der Digitalisierung, der Ausbau der Infrastruktur und die Förderung von Innovation und Wachstum.

Der Kanton Bern beeinflusst die Standortbedingungen der KMU wesentlich. Berner KMU setzt sich auch in dieser Legislatur für so viel Staat wie nötig und so wenig Staat wie möglich ein. Das schafft eine solide Grundlage und Spielräume für eine prosperierende KMU-Wirtschaft.

Gemeinsam schöpfen wir das Fachkräftepotenzial aus
Berner KMU fördert den Dialog zwischen Firmen und Schulen vor Ort. Der Gewerbeverband Berner KMU organisiert im Herbst 2019 den ersten kantonalen Erlebnistag Berufsbildung. Die Zentren der Verbände für überbetriebliche Kurse öffnen für Jugendliche der 5. bis 7. Klassen die Türen. Berner KMU unterstützt die Förderung von MINT-Fächern. Kinder und Jugendliche müssen optimal auf die digitale Welt vorbereitet werden. Staatliche und private Bildungsangebote im Bereich der Digitalisierung und der digitalen Transformation auf Tertiärstufe und in der Weiterbildung sind zu begünstigen. Das Potenzial älterer Menschen ist besser auszuschöpfen, die Weiterbildung gezielt zu fördern

Gemeinsam schaffen wir faire Wettbewerbsbedingungen
Berner KMU führt unter der Bezeichnung „fair ist anders“ eine Sensibilisierungskampagne zur Rolle des Staates und seiner Unternehmen in einer freien Wirtschaft. Staatsnahe Betriebe dürfen ihre privilegierte Position nicht auf Kosten bestehender und neuer Mitbewerber ausspielen können. Die Eigentümerstrategien des Kantons sind konsequent darauf auszurichten. Die Struktur und Mehrheitsverhältnisse bei der BKW sind zu klären. Die Informatikaufträge sind nach den Regeln des Beschaffungsrechts auszuschreiben. Die Begünstigung der staatseigenen BEDAG Informatik AG ist zu beenden. Es ist nicht Aufgabe des Kantons, eine solche Gesellschaft zu halten. Bei der GVB sind über die Auflagen der Wettbewerbskommission hinaus das Ausnützen des Monopols und Quersubventionierungen anderer Bereiche zu unterbinden.

Gemeinsam nutzen wir die Chancen der Digitalisierung
Die digitale Transformation ist auf kantonaler Ebene zu begünstigen, namentlich in der Bildung und bei der Ausgestaltung der Rahmenbedingungen. Sondersteuern auf neuen Prozessen, Anlagen und Geräten lehnen wir ab. Die digitale Transformation im Bereich der Verwaltung, des Gesundheitswesens etc. ist zu forcieren. Gesamtarbeitsverträge und Mindeststandards gelten für alle bisherigen und neuen Marktteilnehmer und sind zu respektieren. In klassischen Unternehmen benötigt die digitale Transformation häufig mehr Mut, Zeit und Aufwand als bei neu auftretenden Anbietern. Es gehört zur unternehmerischen Aufgabe und Verantwortung der Betriebe selbst, richtig mit diesen Veränderungen, den sich bietenden Chancen und den damit verbundenen Gefahren umzugehen.

Gemeinsam sorgen wir für eine gute Infrastruktur
Die grösste Herausforderung liegt darin, das Wachstum der Konsumausgaben des Kantons soweit zu begrenzen, dass die Investitionen auf einem vernünftigen Niveau verstetigt und gleichzeitig Reduktionen der Steuerbelastung realisiert werden können. Mittel- und langfristig müssen fünf Prozent des Gesamtaufwands des Kantons für «echte» Investitionen zur Verfügung stehen. Im Bereich des kantonalen Strassenbaus sind die Mittel für den Aus- und Neubau sowie für die Agglomerationsprojekte aufzustocken. Der Unterhalt bestehender Infrastrukturen ist zu gewährleisten. In der Agglomeration Bern sind Kapazitätserweiterungen der Autobahnen vordringlich. Der Ausbau des Autobahnrings liegt im volkswirtschaftlichen Interesse des ganzen Kantons.

Gemeinsam fördern wir Innovation und Wachstum
Die überdurchschnittliche Belastung der Unternehmen und natürlichen Personen durch Steuern im Kanton Bern muss reduziert werden. Die Berner KMU-Wirtschaft spielt bei der Innovationspolitik eine wichtige Rolle. Projekte wie das sitem-insel, der Ausbau der EMPA in Thun und der Switzerland Innovation Park in Biel stärken und entwickeln unseren Kanton. Ähnliche Projekte gilt es verstärkt zu fördern und umzusetzen. Unbedingt gesenkt werden müssen die administrativen Belastungen, welche sich wie Fixkostenblöcke auf unsere KMU auswirken: Je höher die Regulierungskosten, desto grösser die Produktivitäts- und Wettbewerbsverluste. Je kleiner die Betriebe sind, desto gravierender wirken sich die Nachteile aus. Einschränkende Erlasse sind wenn immer möglich zeitlich zu befristen und nicht verlängerbar.

Hier geht es zum Wirtschaftsprogramm 2019 – 2022.