Grossratsrating 2025: Wer ist der KMU-freundlichste?

Der Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV) legt in Zusammenarbeit mit Berner KMU und Die Berner Arbeitgeber zum 21. Mal das Grossratsrating vor. Die Analyse zeigt das Abstimmungsverhalten der Mitglieder des bernischen Grossen Rats in wirtschaftspolitisch relevanten Geschäften und gibt Aufschluss darüber, welche Parlamentarierinnen und Parlamentarier sich wirtschaftsfreundlich positionieren. Auf dem Spitzenplatz rangiert dieses Jahr EDU-Grossrat Samuel Kullmann aus Thun.  

Ein transparentes Bewertungssystem
Bewertet wurden ausschliesslich Vorlagen mit direkter wirtschaftlicher Relevanz. «Eine florierende Wirtschaft ist die Basis des Wohlstandes. Zu wissen, wer wie abstimmt, ist damit von grundlegender Bedeutung für die Unternehmen und die Wählerinnen und Wähler. Vergessen wir nicht: 2026 stehen wieder Wahlen an und die wirtschaftlichen Kräfte müssen gestärkt werden!», hält Henrik Schoop, Direktor des HIV, fest. Aufgrund der Vielzahl an Geschäften traf eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft und Politik eine repräsentative Auswahl.

Ergebnisse 2024: Wirtschaftspolitische Trends im Grossen Rat
Die Fraktionen der EDU, SVP und Die Mitte stimmten 2024 am wirtschaftsfreundlichsten ab, gefolgt von der FDP. Die Fraktionen der PSA, SP, Grünen und AL stimmten hingegen am wirtschaftsfernsten ab. Seit 2004 betrachtet, belegen SVP und FDP die Spitzenpositionen, gefolgt von EDU und Die Mitte. GLP und EVP befinden sich im Mittelfeld, während PSA, SP, Grüne und AL das Schlusslicht bilden.

Bemerkenswerte Unterschiede zwischen den Wahlkreisen
Ein Blick auf die Wahlkreise zeigt, dass Grossrätinnen und Grossräte aus dem Oberland und Oberaargau 2024 besonders wirtschaftsfreundlich abstimmten. Die Wahlkreise Mittelland-Nord und Bern liegen am unteren Ende der Rangliste. Auffällig ist die grosse Differenz zwischen dem Wahlkreis Stadt Bern (3.2 Punkte) und den übrigen Wahlkreisen, die mit Werten zwischen 4.0 und 5.2 insgesamt besser abschneiden. «Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass links-grün dominierte Wahlkreise weniger wirtschaftsfreundlich abstimmen als bürgerlich dominierte Regionen. Was dabei scheinbar oftmals vergessen geht: Erwirtschaften kommt vor dem Verteilen. Dieser Satz gilt für den ganzen Kanton Bern», mahnt der Präsident der Berner Arbeitgeber Uwe E. Jocham.

Ein Instrument für Transparenz und Ansporn
Neben der Analyse von Fraktionen und Wahlkreisen liegt der Fokus des Ratings insbesondere auf den einzelnen Parlamentarierinnen und Parlamentariern. Denn letztlich werden sie gewählt und ihr persönliches Engagement in wirtschaftlichen Fragen ist entscheidend, um das wirtschaftliche Potenzial des Kantons Bern zu entfesseln. Lars Guggisberg, Direktor von Berner KMU, sagt dazu: «Wirtschaftsfreundlich sein heisst, sich beispielsweise für weniger Bürokratie, tiefere Steuern und genügend Bauland für die Unternehmen zu engagieren. Damit legen wir die Basis für den künftigen Wohlstand.» Für den wirtschaftsfreundlichsten Grossrat 2024, Samuel Kullmann mit 48 von 48 möglichen Punkten, ist das Resultat des Ratings damit auch eine Bestätigung, dass sein konsequentes, wirtschaftsfreundliches Verhalten anerkannt und gewürdigt wird.

Hier finden Sie die Broschüre.