Am 27. März 2022 wählt der Kanton Bern seine neue Regierung und sein neues Parlament. Berner KMU unterstützt das bürgerliche Viererticket mit den drei bisherigen Regierungsräten Philippe Müller (FDP), Christoph Neuhaus und Pierre Alain Schnegg (beide SVP), sowie Astrid Bärtschi (Die Mitte/neu). Im Interview mit Berner KMU stellt die 48-jährige Juristin aus Ostermundigen ihre Schwerpunkte vor.
Astrid Bärtschi, wir fallen sozusagen gleich mit der Türe ins Haus: Warum sollen die Bernerinnen und Berner Sie am 27. März 2022 wählen?
Die Bernerinnen und Berner sollen mich am 27. März 2022 in den Regierungsrat wählen, weil wir unbedingt die bürgerliche Mehrheit in der Kantonsregierung bewahren müssen. Ich bin überzeugt, dass ich mit meiner juristischen Ausbildung, meiner langjährigen Berufserfahrung in der Privatwirtschaft und meinen profunden Kenntnissen der Politik auf allen Ebenen dazu beitragen kann, dass der Kanton Bern ein attraktiver Wohn-, Arbeits- und Firmenstandort bleibt.
Wo orten Sie wirtschaftspolitisch den grössten Handlungsbedarf im Kanton Bern?
Unsere KMU sind das Rückgrat unserer Wirtschaft, ja sogar unserer Gesellschaft. Damit sie ihre unternehmerische Freiheit behalten und damit Arbeitsplätze schaffen und investieren können, müssen wir dafür sorgen, dass sie sich nicht mit unnötiger Bürokratie herumschlagen müssen. Zudem müssen wir uns – Schritt für Schritt – dafür einsetzen, dass die steuerliche Belastung reduziert wird. Nicht nur für Unternehmen, auch für die Privatpersonen. Gleichzeitig ist eine gute Infrastruktur enorm wichtig. Dazu gehören Verkehrskonzepte, die sowohl den ÖV als auch den MIV berücksichtigen. Aber auch eine gute digitale Versorgung in den Regionen gehört dazu.
Was sind Ihre persönlichen Schwerpunkte?
Mir ist wichtig, dass Bern ein attraktiver Kanton bleibt. Dazu braucht es eine vernünftige und bezahlbare Gesundheitspolitik, Anstrengungen im Bildungsbereich – unser duales Bildungssystem ist einzigartig – und die Möglichkeit für Unternehmen, innovativ sein zu können. Dazu gehört eine gute Infrastruktur in allen Regionen. Gerade im Bildungsbereich ist mir wichtig, dass wir die Sekundarstufe I konsequenter auf die Berufsbildung ausrichten. Berner KMU leistet im Bildungsbereich grosse Arbeit – das Projekt „Rendez-vous Job“ ist enorm wichtig und trägt dazu bei, der fortschreitenden Akademisierung entgegenzutreten. Weiter müssen wir dafür sorgen, dass berufsbegleitende Weiterbildungen für alle möglich und vor allem finanzierbar sind.
Viele unserer Mitglieder kennen Sie (noch) nicht, was tun Sie in den nächsten Wochen um dies zu ändern?
Ich bin bereits seit einigen Wochen viel unterwegs und durfte mich beispielsweise an der Delegiertenversammlung von Berner KMU in Interlaken schon vorstellen. In den nächsten Wochen werde ich an zahlreichen Anlässen präsent sein, um mich den Menschen im Kanton Bern vorzustellen. Selbstverständlich nehme ich immer gerne noch Einladungen an – wer mich kennenlernen will, soll mich unbedingt kontaktieren.
Was können die KMU im Kanton Bern konkret von Ihnen erwarten?
Als langjährige Unternehmerin – ich habe fast 18 Jahre lang einen KMU-Betrieb geführt – will ich mich dafür einsetzen, dass unser Kanton ein attraktiver Wohn- und Arbeitsort bleibt. Für die Menschen, aber auch für unsere Unternehmen. Aus eigener Erfahrung weiss ich, was unsere Unternehmer:innen brauchen: Weniger Bürokratie, mehr Unterstützung z. B. von Lehrbetrieben, weniger Steuerbelastung und Abgaben. Dafür werde ich mich einsetzen. Gleichzeitig müssen wir auch dazu Sorge tragen, dass alle gleich lange Spiesse haben – auch hier leistet Berner KMU mit der Kampagne „Fair ist anders“ wichtige Informations- und Sensibilisierungsarbeit. Ich setze meine Energie gerne für diesen Wahlkampf ein, damit wir die bürgerliche Mehrheit in der Berner Regierung bewahren können.