Anlässlich der ersten virtuell durchgeführten Frühjahrs-Delegiertenversammlung vom 28. April 2021 wurde Ernst Kühni zu neuen Präsidenten des Gewerbeverbands Berner KMU gewählt und löste damit Ende April Toni Lenz nach 10 Jahren an der Verbandsspitze ab. Ab dem 1. Juni 2021 tritt Lars Guggisberg das Amt des Berner KMU-Direktors als Nachfolger von Christoph Erb an, der nach über 28 Jahren Ende Mai 2021 in Pension gehen wird.
Brief von Berner KMU Präsident Ernst Kühni „Zur doppelten Stabsübergabe“
Kurz nachgefragt bei Lars Guggisberg
Lars Guggisberg, Sie treten am 1. Juni die Nachfolge von Christoph Erb an, was reizt Sie an der Stelle? Die KMU sind das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft – ich erachte es als grosses Privileg, mich an vorderster Front für die Stärkung und das Wohl der KMU einsetzen zu dürfen. Zudem reizt mich die Vielseitigkeit der Arbeit des Direktors des grössten Wirtschaftsverbands im Kanton Bern, sowie das Zusammenspiel zwischen der Basisarbeit mit den Gewerbevereinen in allen Landesteilen, dem Austausch mit den Berufs- und Partnerverbänden verschiedenster Branchen und dem politischen Engagement auf allen Staatsebenen.
Wo sehen Sie die Stärken von Berner KMU? Die Stärke der Berner KMU liegt in der immensen Breite und der tiefen Verwurzelung im ganzen Kanton. Mit rund 20’000 Mitgliedern, 39 Berufsverbänden und 119 lokalen Gewerbevereinen hat der Verband grosses Gewicht, um in der Politik, insbesondere in den Bereichen Bildung, Verkehr und Finanzen, für bessere Rahmenbedingungen zu sorgen.
Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen? Als Haupthandlungsfeld sehe ich die Deregulierung. Generell sollen Betriebe zu ihrer Stärkung mehr Spielraum erhalten und nicht durch ständig enger werdende gesetzliche Rahmenbedingungen beschränkt werden. Weiter sehe ich vor allem Herausforderungen in drei Bereichen: Kurzfristig geht es für die meisten KMU darum, nach der anhaltenden Krise wieder Fuss zu fassen und den Weg zurück in die Normalität zu finden. Mittelfristig muss die wertvolle und weltweit einzigartige Berufsbildung noch besser etabliert werden. Langfristig sehe ich grosses Potential in der Digitalisierung, die sich viele KMU noch besser zu Nutze machen können.Wie bringen Sie das Nationalratsmandat und den Berner KMU unter einen Hut?Mein Nationalratsmandat erlaubt mir, den Berner KMU in zahlreichen wichtigen Gremien auf den verschiedenen Staatsebenen eine Stimme zu geben. Zudem bestehen zwischen den politischen Handlungsfeldern als Direktor und dem Amt als Nationalrat viele Schnittstellen und Synergien – zahlreiche Tätigkeiten gehen Hand in Hand. Ausserdem lassen sich viele Arbeiten mit den heutigen Möglichkeiten der Digitalisierung sowohl von Burgdorf als auch von Bern aus erledigen.
Auf was freuen Sie sich am Meisten? Ich freue mich darauf, dass ich meine seit jeher bestehende Überzeugung der Wichtigkeit der KMU im Kanton Bern in meiner neuen Funktion zum Tragen bringen kann. Zudem habe ich während meiner bisherigen beruflichen Laufbahn schon vielerorts im Kanton Bern gearbeitet, noch nie aber im Emmental. Ich freue mich auf meinen neuen Arbeitsort Burgdorf und natürlich auf die Zusammenarbeit mit dem sehr gut funktionierenden und motivierten Team.